So hat Gott die Welt geliebt (Predigt-Nachlese)

 

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. (Johannes 3,16.17)

Was bedeutet es, dass Gott die Welt geliebt hat? Hatte er eine Schwäche für sie, so ähnlich wie wenn ich sage: Ich liebe Pizza? Oder so wie wenn ich sage: Ich liebe meine Familie?

Am besten lassen wir die Bibel und insonderheit den Apostel Johannes selbst erklären, was diese Liebe für uns bedeutet.

Wer liebt hier? Gott, der Allmächtige, der Schöpfer, der uns gemacht hat, und dem wir Anbetung und Gehorsam schulden. Er ist eine Person, die denkt und fühlt und einen Willen hat. Er ist nicht nur eine Kraft oder ein Einfluss. Er ist ein moralisches Wesen, das Taten und Motive beurteilt und den Maßstab für perfekte Gerechtigkeit setzt. Und da ist auch der Konflikt zwischen uns und Ihm: Wir werden diesem Maßstab nicht gerecht, und wir verweigern ihm Ehre und Dank wieder besseres Wissen. Deshalb sind wir unter seinem Zorn und Gericht.

Aber Gott liebt, und Gott liebt die Welt. Das heißt: Jeden! Die ganze Menschheit. Er empfindet für uns verlorene und verdammte Menschen Erbarmen und will uns retten. Deswegen gab er seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden. Was das bedeutet, entzieht sich unserem Verständnis. Wir können es nur erahnen. Gott legt unsere Sünde auf Jesus und lässt ihn unser Urteil tragen. Damit macht er uns die Tür auf, um zurück zu kommen.

Durch diese Tür gehen wir durch den Glauben. Glauben im Sinn der Bibel bedeutet nicht nur, dass ich etwas für wahr halte, sondern dass ich mich mit meinem ganzen Sein drauf einlasse, weil ich dem völliges Vertrauen schenke, was Gott gesagt und getan hat. Es beinhaltet auch, dass ich mein altes Leben nicht mehr weiterführen will. Nun, wie ist das möglich? Es geht nicht darum, dass wir einen Vorsatz fassen, uns zu bessern und “religiös” zu werden. Das schaffen wir sowieso nicht.

Gott gibt uns ewiges Leben. Das ist mehr als Weiterleben nach dem Tod. Das ist eine ganz neue Qualität des Lebens durch den heiligen Geist in uns. Es ist etwas, was Gott in uns tut. Er erneuert uns. Er füllt uns mit Liebe. Er schreibt sein Gesetz in unsere Herzen, so dass es etwas wird, was wir selbst wollen. Er gibt uns die Kraft dazu.

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Dieses Angebot gilt auch für dich. Gott hat alles getan, und wir müssen nur – aus tiefstem Herzen – Ja sagen und es annehmen.

5 Gedanken zu „So hat Gott die Welt geliebt (Predigt-Nachlese)

  1. Hagen Unterwegs

    Schön geschrieben.

    Eine paar Fragen wirft diese Lehre vom Opfertod Jesu wegen unserer Sünden für mich jedes Mal wieder auf (bin gespannt, Deine Antwort darauf zu lesen):

    Wenn Gott so sehr liebt, warum lässt er dann überhaupt zu, dass die Notwendigkeit entsteht, dass er seinen Sohn opfern muss? Warum erschafft er ein System, in dem ein Großteil der Menschen versagt und in die Hölle kommt?

    Und wenn er jeden einzelnen Menschen so sehr liebt, wie kann er es dann überhaupt ertragen, dass auch nur einer von ihnen in die Hölle kommt und damit auf ewig von ihm getrennt ist?

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    1. Ruth Autor

      Danke für Deinen Kommentar. Das ist eine Frage, die sich aufdrängt, und die sich wahrscheinlich jeder schon mal gestellt hat. Die perfekte Antwort auf jede letzte Frage habe ich nicht, was vermutlich damit zusammenhängt, dass mein kleines Gehirn für Gottes Gedanken zu klein ist.
      Aber alles, was wir dazu wissen müssen, ist uns in der Bibel offenbart. Sie sagt sehr eindeutig, dass der Rettungsplan Gottes schon vor Grundlegung der Welt, d.h. auch vor dem Sündenfall, bestanden hat. Warum hat er also dem Menschen diese Wahl gegeben?

      Gott hat Menschen gemacht und keine Roboter. Zu Robotern kann man keine Beziehung haben, und zur Liebe gehört Wahlfreiheit. Darum hat Gott den ersten Menschen diese Wahl gegeben. Dass sie versagen würden und damit unter sein Gericht kommen würden, hat er tatsächlich vorher gewusst. Und Adam hat uns alle mit reingerissen.

      Gottes Gerechtigkeit (die genau wie seine Liebe ein unabdingbarer Bestandteil seines Charakters ist!) muss aber von uns Menschen diese Liebe und den Gehorsam fordern. Wir sind sie ihm schuldig. Diese absolute moralische Forderung ist aber nur dann tatsächlich eine Forderung, wenn der Verstoß dagegen unter Strafe steht (sonst ist es eine Beliebigkeit).

      Dann kam Jesus und wurde Mensch. Auch er wurde versucht und bekam die Wahl, aber er entschied sich zum Gehorsam gegen seinen Vater (die Geschichte seiner Versuchung steht in Lukas 4). Er lebte sein ganzes Leben in vollkommener Liebe zu Gott. Er hat alle Rechtsforderungen Gottes erfüllt. Deshalb ist er auch der einzige, der für uns das Schuldopfer stellen konnte, denn sonst hätte er ja für seine eigenen Sünden büßen müssen.
      Wir sind ohne Retter in einer ausweglosen Situation, und das ruft Gottes Erbarmen auf den Plan. In der ganzen Bibel wird Gott beschrieben als langsam zum Zorn, mitleidig, voller Erbarmen. Er will uns retten – das ist sein Charakter. Deswegen legt er unser verdientes Gericht auf seinen Sohn, lässt ihn am Kreuz stellvertretend für uns sterben und rechnet uns seine Vollkommenheit zu. Das alles kann man z.B. im 5.Kapitel des Römerbriefs nachlesen. Und es war nicht so, dass er Jesus dazu „verdonnert“ hat, sondern Jesus wollte das tun (Hebräer 10,5ff)

      Er hat nun weiter keine Erwartung an uns, als dass wir kommen. Schon im Alten Testament (Jesaja 55) sagt er: „Auf, ihr Durstigen alle, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt und kauft ohne Kaufpreis Wein und Milch!“ Er erwartet keine Zahlungsfähigkeit von uns, aber dass wir kommen! Wer nicht kommt, sagt damit: Nein, brauch ich nicht! Wie dieses Kommen und Kaufen aussieht, wird im gleichen Kapitel so beschrieben: „Sucht den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem Herrn, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“

      Wie hätte Gott mehr Liebe zeigen können? Er hat uns einen Rettungsring zugeworfen und sagt: „Nimm!“ Er bietet uns eine neue Geburt an (Johannes 3), Reinigung, ein neues Herz, einen neuen Geist (Hesekiel 35,25-27 und Hebräer 10,16). Er verspricht, uns die Kraft zu diesem neuen Leben zu geben. Alles ist sozusagen im Regal in seinem kostenlosen Laden, aber wir müssen es nehmen. Wer es ablehnt, über dem bleibt notwendigerweise sein gerechter Zorn, denn Dankbarkeit kann man nicht erzwingen – das liegt in der Natur der Sache. In der Hölle werden nur die sein, die nicht zu Gott umkehren wollten.

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  2. pilgerer

    Danke für die schöne Erklärung (und den schönen Artikel). Für mich immer wieder der Hammer ist Offenbarung 22. Da wird man auf den letzten Zeilen ähnlich wie in Jesaia 55 aufgefordert den Rettungsring zu nehmen. Nochmals wird darauf hingewiesen, dass es vollkommen umsonst ist das Wasser des Lebens anzunehmen. Das ist eine Stelle, die mich jedesmal unglaublich berührt:

    http://www.bibleserver.com/text/LUT/Offenbarung22
    Off 22,16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.
    17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. …

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